Jacob Corn, Professor für Genombiologie an der ETH Zürich, ist einer der weltweit führenden Spezialisten für molekulare Gesundheitswissenschaften. Sein Genome Engineering and Measurement Lab GEML, das von Zacharias Kontarakis geleitet wird, wird von den wichtigsten Institutionen auf diesem Gebiet in Europa genutzt. Derzeit arbeitet die Gruppe an nicht weniger als vier europäischen Projekten: ein Einblick in einen boomenden Forschungsbereich.
Vor fünf Jahren kam die Spezialistin für Hochgebirgsgletscher Francesca Pellicciotti mit einem ERC Consolidator Grant an die WSL in Birmensdorf. Heute, kurz vor Abschluss des ERC-Projekts, koordiniert sie bereits zwei weitere Grossprojekte – und ist Professorin für Kryosphäre und Gebirgshydrosphäre in Österreich: ein Besuch am Institute of Science and Technology Austria ISTA in Klosterneuburg.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Schweizer Hochschulen sehr wohl an EU-Forschungsprojekten aus dem Programm Horizon Europe teilnehmen. Ihnen steht der Zugang zu attraktiven Formaten wie jenes der kollaborativen Projekte offen, wenn auch mit ein paar Einschränkungen. So dürfen Schweizer Forschende etwa nicht als Projektkoordinatoren wirken. Im Gespräch mit Rolf Probala schildert Jonas Oehler, Forschungsmanager bei EU GrantsAccess, warum es sich trotzdem lohnt, sich an kollaborativen Projekten zu beteiligen und welche Unterstützung er Forschenden von Universität Zürich und ETH Zürich bieten kann.
Fast niemand in Zürich hat so viele Anträge für europäische Forschungsgelder gestellt wie er – und seine Erfolgsquote übertrifft ebenfalls alle: Ein Gespräch mit Salvador Pané Vidal, Co-Direktor des Multi-Scale Robotics Lab an der ETH Zürich, über verrückte Ideen, Sudokus von Materialien und Mikroroboter für die Medizin der Zukunft.
Am 14. Juli jährte sich zum zweiten Mal der Ausschluss der Schweiz aus den Rahmenprogrammen der EU für Forschung und Innovation – aktuell Horizon Europe. Philipp Langer, Leiter des Ressorts Internationale Programme Forschung und Innovation beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), erklärte im Juni im Gespräch, wo die Schweiz heute steht.
Was geschieht, wenn ein Kind mit einer Variation der biologischen Geschlechtsmerkmale zur Welt kommt? Und wie sieht die Betreuung dieser Menschen über die Jahre aus? Ein Gespräch mit dem Kinderarzt und Bioethiker Jürg Streuli und seinem Doktoranden Martin Gramc über Intersex und das «European Training Network» INIA.
Wie können Finanzkrisen verhindert werden? Welche Politik und welche Strategien braucht es für den optimalen Umgang mit Finanzinstituten und auch Finanzkrisen? Der Professor für Bankwesen Steven Ongena erforscht diese globalen Fragen – auch mit Unterstützung des ERC. Ein Blick in ein komplexes, aber auch sehr praxisnahes Fachgebiet.
Wer für seine Forschung Geld aus dem Programm Horizon Europe möchte, bewirbt sich normalerweise um einen ERC Grant bzw. um ein Marie Skłodovska-Curie Fellowship, reicht mit Forschungspartnern ein kooperatives Projekt ein oder beantragt Mittel für einen Beitrag zur Stärkung der Innovationsfähigkeit Europas. Doch Horizon Europe bietet neben diesen drei klassischen Wegen einen vierten Pfad zu Forschungsgeldern – das Teilprogramm Widening*. Was es damit auf sich hat und warum Widening für Forschende eine attraktive Option ist, erläutern Sofia Karakostas und Sia Gosheva-Oney von EU GrantsAccess im Gespräch mit Rolf Probala.
Stillschweigendes Wissen spielt seit längerem eine Rolle in der Architekturausbildung und -praxis. Tom Avermaete, Professor für Geschichte und Theorie des Städtebaus an der ETH Zürich, koordiniert dazu ein EU-Forschungsprojekt mit dem Titel TACK / Communities of Tacit Knowledge: Architecture and its Ways of Knowing. Ein Gespräch mit ihm und dem Doktoranden Hamish Lonergan über den Transfer von Wissen ohne Worte.
Die Klimawissenschaftlerin Sonia Seneviratne von der ETH Zürich arbeitet zurzeit an drei gleichzeitig laufenden Forschungsprojekten von Horizon 2020. Im Herbst starten zwei weitere von Horizon Europe. Dazu hat sie in leitender Position gleich an zwei der neusten Berichte des Weltklimarats IPCC mitgeschrieben: ein Blick in den Alltag einer vielbeschäftigen Frau.
Das US-amerikanische National Institutes of Health NIH finanziert die Erstellung einer dreidimensionalen Karte des menschlichen Lymphsystems. Eine wichtige Rolle dabei hat Bernd Bodenmiller, Professor für Quantitative Biomedizin an der Universität Zürich und der ETH Zürich und Pionier in der bildgebenden Massenzytometrie: ein Besuch im Bodenmiller Lab.
In den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie stellten viele Unternehmen ihre Fabrikation auf dringend benötigte Produkte um. Im Rahmen des Projekts Eur3ka untersucht Torbjørn Netland, Professor für Produktions- und Betriebsführung an der ETH Zürich, was es braucht, um eine solche Neuausrichtung schnell und effizient umzusetzen: ein Gespräch über Fähigkeiten, neue Wertschöpfungsketten und Philanthropie.
Wie wirken sich asylpolitische Massnahmen auf die spätere Integration von Geflüchteten aus und wie lassen sich Asylprozesse integrationsfördernd gestalten? Mit einem ERC-Projekt sucht Dominik Hangartner, Professor für Politikanalyse an der ETH Zürich, praktikable Antworten. Rolf Probala hat mit ihm gesprochen.
Ein multidisziplinäres Team von 15 Forschenden in sechs Ländern arbeitet in einem Horizon 2020-Projekt daran, Prozesse, die zu psychischer Gesundheit und Resilienz beitragen, mathematisch zu modellieren. Ziel ist eine personalisierte App, mit der Risikopersonen ihre Stressresilienz trainieren können. Die vielleicht spannendste Rolle hat dabei die Psychologin und Professorin Birgit Kleim von der Universität Zürich.
Ein internationales Team von Forschenden arbeitet daran, die Strahlentherapie mit individualisierten Behandlungsmethoden zu optimieren. Koordiniert wird das mit einem ITN Grant finanzierte Projekt von Martin Pruschy, Professor für Molekulare Radiobiologie an der Universität Zürich: Ein Blick in die Zukunft der Krebsbehandlung.
Die Herstellung von pharmazeutischen Medikamenten führt heute zu grossen Mengen an Abfall, weil die chemische Synthese von Stoffen viele Prozessschritte erfordert. Helma Wennemers, Professorin für Organische Chemie an der ETH Zürich, arbeitet mit einem FET-Open Grant daran, diese Schritte durch neue katalytische Reaktionen zu minimieren. Dabei orientiert sie sich an den Systemen der Natur: ein Gespräch mit ihr und ihrem Team.
Windturbinen liefern europaweit über ein Drittel der erneuerbaren Energie. Doch bislang war die Wartung teuer und ihre Lebensdauer eher kurz. Eleni Chatzi, Professorin für Strukturmechanik und Monitoring an der ETH Zürich, hat in einem vom ERC finanzierten Forschungsprojekt eine Reihe von Methoden entwickelt, welche eine intelligente Überwachung von Windturbinen während des Betriebs erlaubt und erst noch günstig ist.
Volksabstimmungen zu umstrittenen Themen wie dem Burkaverbot sind seine Spezialität: Prof. Dr. Daniel Moeckli, Professor für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Völkerrecht und vergleichendes Verfassungsrecht an der Universität Zürich, erforscht mit einem ERC Grant die Grenzen der direkten Demokratie – und wie man im Umgang mit Referenden internationale Standards setzen könnte.
Wie schafft sie es, Materialien mit Eigenschaften zu versehen, die sich eigentlich nicht vertragen? Wie hilft ihr der ERC Synergy Grant, Verborgenes zu entdecken? Und wie hält sie in Coronazeiten Forschung und Lehre in Schuss? Ein Gespräch mit Nicola Spaldin, Professorin für Materialtheorie an der ETH Zürich.
An der Klinik für Urologie der Universität Zürich wird eine Therapie gegen Harninkontinenz entwickelt, bei der adulte Muskelstammzellen eingesetzt werden – ein EU-Projekt, an dem Institute aus fünf Ländern beteiligt sind. Drehscheibe des Unternehmens ist das Labor für Gewebetechnik und Stammzelltherapie von Prof. Dr. Dr. Daniel Eberli. Ein Besuch bei der Projektleiterin Dr. Deana Mohr-Haralampieva und ihrem Team.
EU GrantsAccess Co-Leiterin Sofia Karakostas im Zoom-Gespräch mit Anouk De Bast, Head of Science Office bei der Schweizer Botschaft in den USA, Washington DC, Maryline Maillard, Botschaftsrätin bei der Mission der Schweiz bei der EU in Brüssel und Dr. Philipp Langer, Leiter Ressort EU-Rahmenprogramme, SBFI in Bern.
Stefanie Walter, Professorin für Internationale Beziehungen und Politische Ökonomie an der Universität Zürich, erforscht in einem EU-Projekt, wie sich der Austritt einzelner Staaten aus internationalen Institutionen, wie der Austritt Grossbritanniens aus der EU, auf andere Staaten auswirkt. Ist Desintegration ansteckend?
Rudolf Aebersold, Professor für Molekulare Systembiologie an der ETH Zürich, zählt weltweit zu den Pionieren der modernen Molekularbiologie. Er hat mit seinen neuartigen Messmethoden von Proteinen entscheidend zu einer neuen Sicht auf die Lebensvorgänge in den Zellen beigetragen und gilt als einer der Väter der neuen Forschungsrichtungen Proteomik und Systembiologie. Im Gespräch mit Rolf Probala erzählt er von seiner Arbeit, seinen Erfahrungen und seinen Schlussfolgerungen nach über 30 Jahren Spitzenforschung.
Giacomo Indiveri, Professor am Institut für Neuroinformatik der Universität Zürich und der ETH Zürich, versucht mit seinem Team die neuronalen Strukturen im Gehirn zu verstehen, um mit künstlichen Neuronen effizientere und spontan reagierende Computer zu bauen. Ohne die Unterstützung durch EU-Projekte, sagt er, würde sein Institut heute nicht zur Weltspitze gehören.